Flavigny hat auf beiden Elternseiten gehörige Kaliber und zeichnet sich dadurch nicht wirklich durch seine einfachste Art aus. Man könnte fast sagen, dass er ein bisschen ein Problem mit Bindung und allen dazugehörigen Pflichten hat, das wäre dann doch vielleicht etwas untertrieben. Der Hengst bindet sich sehr stark an seinen Menschen und lässt ihn, wenn er ihn dann erstmal hat, dann auch nicht so schnell wieder gehen. Das kann man sowohl positiv als auch negativ sehen, das bleibt einem selbst überlassen. Dennoch hat man es mit dem Hannoveraner von Anfang an nicht ganz einfach - und auch im Allgemeinen ist am Anfang Bindung sicherlich kein Thema für ihn.
Flavigny ist in seinem Verhalten sehr dominant und zeigt auch hier sehr genau, dass er weiß, dass er Hengst ist, und dieses auch gerne zur Schau stellt. Ihn muss man wirklich immer ganz genau im Blick haben und im besten Fall auch immer ganz genau wissen, was er tut, denn ansonsten kann er schnell mal seinen Kopf durchsetzen und machen was er will. Und bei einem kann man sich sicher sein: Das möchte nun wirklich niemand! Aber es ist nun wirklich nicht so, dass man ihn gar nicht unter Kontrolle bringt. Aber man braucht selbst ein starkes Wesen um ein starkes Pferd wie Flavigny die Flausen aus dem Kopf zu treiben.

Wir hatten ja bereits Flavignys Probleme mit der Bindung und der Verantwortung angesprochen. Dabei ist es eher nicht ein Problem, dass der Hengst diese nicht wahrnimmt, sondern eher, dass er sie zu stark wahrnimmt. Flavigny ist wahnsinnig nachtragend und braucht wirklich sehr lange bis er einem vergibt. Das trifft auch auf die Sachlage, dass der Hengst dauerhaft bevorzugt werden möchte und sein Reiter sicherlich kein anderes Pferd streicheln darf - sonst sieht man Flavigny in Rage. Dabei ist er nicht wirklich eifersüchtig auf andere Pferde, aber er möchte eben nicht, dass sein Mensch mit jemand anderem außer ihm Kontakt hat. Dabei hat er auch kein Problem, seine dreiste Art walten zu lassen und sich einfach mal versuchen durchzusetzen. Flavigny hat wirklich viele Tricks parat wie er seinen Reiter einlullen könnte, jedoch ist es eine Kunst ihn einfach so zu nehmen wie er ist und ihn seine Tricks machen zu lassen - diese dann aber keine Wirkung haben zu lassen. Und mit Sicherheit fällt das einem bei Flavigny nicht sehr einfach, denn er hat ein sehr einnehmendes Wesen und man schafft es auch sicherlich nicht, sich so schnell von ihm loszureißen, wie es einem lieb ist. Jedoch sollte man sich bewusst sein, dass man dies tun muss, um eine halbwegs normale und gute Beziehung zu ihm zu führen.

Jetzt haben wir aber bereits sehr viel Negatives über unseren Hengst berichtet, das vermutlich einfach nur auf seine dominante Art zurückzuführen ist. Aber wie alles im Leben hat auch Flavigny zwei Seiten und eine seiner wirklich guten Eigenschaften ist, dass der Hengst immer wach ist. Und nicht nur wach, sondern ausgesprochen wach. Er hat alles im Blick und wenn man ihm beim Training unter dem Sattel hat, dann kann man sich sicher sein, dass dieser Kerl ganz genau bei der Sache ist und auf jede Hilfe sofort und direkt reagiert. Der Hannoveraner ist außerdem ein Typ Pferd, welches immer in Bewegung sein muss und auch, welches immer Aufgaben braucht. Man kann ihn nicht einfach stehen lassen und schauen, was aus ihm wird. Er braucht Arbeit und er braucht auch jemanden, der ihn auf seinem Weg fördert und fordert. Denn eigentlich weiß Flavigny ganz genau, was er braucht und will - meistens auch wie er es bekommt. Doch dann kurz vor dem Ziel scheint der Rappe irgendwie einen Einbruch zu haben und hier ist es ganz eindeutig die Aufgabe des Reiters, dass dieser den Hengst bei seinem Weg nach ganz oben unterstützt.

in der Rente betreut von:
Domenico Ginelli
bzw. Christopher Morrey

A

A

S**

S*-S***

Flavigny zeiht bei uns auf Ginelli ein.

Flavigny wechselt Reiter: statt Vicki wird der Hengst nun von Sohn Domenico geritten.

Gleich bim ersten gemeinsamen Turnier holten sich Flavi und Dom in einer Zwei-Phasen-Springprüfung der Kl.M* im Rahmen der Vesländischen Meisterschaften den 7. Platz.

Kurz nach dem ersten gemeinsamen Erfolg, folgte der 1. Patz in der Gesamtwertung der 4.days.4 auf Zahr im Springen der Kl.M*.

Bei den Hallenmeisterschaften auf dem Lindenhof gingen die beiden Jungs in der Springpferdeprüfung der Kl.S an den Start – für beide der erste Parcours mit höheren Ansprüchen als M – und konnten sich gemeinsam den 5. Platz erkämpfen.

Das restliche Jahr 2018 wieder nur in der Klasse M unterwegs, wagten sie Anfang des Jahres abermals die Springpferdeprüfung Kl.S bei den Hallenmeisterschaften und konnten dieses Mal, nach einem intensiven Trainingswinter, sogar den 3. Platz holen.

Beim Finale des Terbecker Springcup erritten Flavi und Dom in der Klasse S* den 6. Platz.

Beim Welmstädter Zuchttag konnte Flavigny den 12. Platz bei den älteren Warmbluthengsten mit nach Hause nehmen.

Nachdem sich Dom und Flavi im Februar mit einem 6. Platz in der Hallen.Cup.Quali#01 für das Finale bei der Pferd & Reiter Messe qualifizieren konnten, belegten sie im Finale der Klasse S* leider nur den 32. Platz.

Im diesjährigen Finale des Hallen.Cups auf dem Eventzentrum Zahr konnten die beiden sich bereits verbessern und platzierten sich auf dem 25. Platz. Einen Tag später, heute am 17. April, wurden sie sogar 6. im McCrae Jump-Cup Klasse S*.

Beim 3. VPR Zuchttag ging Flavigny mit der Reservesieger-Scherpe aus dem Schauring der Hannoveraner Senior Hengste.

Hengstkörung-Vorauswahlreise Station Caymaro auf dem Nereus Riding Center: Flavigny wurde in der Hengstschau für Hengste ab 15 Jahren, die als Rahmenprüfung gehalten wurde, mit einer Wertnote von 8,7 von den Richtern bewertet und konnte somit den Sieg in seiner Abteilung für sich entscheiden. 

Dieses Jahr geht der Hengst in seine verdiente sportliche Rente, nachdem er Ende November nochmals einen Sieg in der S**-Prüfung und eine Top Ten Platzierung in der S* vom Turnierstall Kleemann mit nach Hause genommen hat.